Schon als Kind war ich sensibel. Ich habe unterdrückte und abgespaltene Gefühle bei anderen gespürt, bevor die Person selbst sie gespürt hat. Ehrlich, wie Kinder nun mal sind, habe ich die Menschen auf ihre Gefühle angesprochen und oft zu hören bekommen, dass das nicht stimme. Meine Schlussfolgerung war, dass meine Wahrnehmung falsch ist und etwas mit mir nicht stimmt. So habe ich versucht, meine Gefühle zu unterdrücken und rational zu leben. Das ging recht gut, bis auf den inneren Druck und die fehlende Lebensfreude. Lernstress und Prüfungsdruck waren besonders schwierige Zeiten, aber irgendwie ging es.
Als ich mit 28 Jahren, nach meinem Abi, der Banklehre und dem BWL-Studium, in der scheinbaren Sicherheit der Beamtenwelt angekommen war, spürte ich die ersten Jahre Erleichterung. Endlich keinen Lernstress mehr. Doch nach und nach kam die Abgeschlagenheit zurück. Ich war müde, platt, ausgelaugt, freud- und energielos. Die Wochenenden waren im A…, wenn ich wusste, dass ich montags wieder auf Dienstreise musste.
Ich habe mich abgemüht und nach Lösungen gesucht. Ich fand keine. Und da kam, rate mal! Ja, der Tipp: Fang im Innen an. Was so viel bedeutet wie, räume dein Seelenchaos auf und dann klären sich auch die äußeren Umstände. Und ich muss gestehen, es hat funktioniert und das tut es immer noch. Ich folgte meiner Intuition und wurde 2010 zum Kundalini-Yoga geführt. Ich fühlte das Fließen in mir. Ich habe gelernt meine Energie zu lenken und konnte sie in meinen schmerzenden Rücken, mit verdrehten Wirbeln fließen lassen und spürte Erleichterung. Dann kam mehr: Ich lag eines Abends mit meinem Freund auf der Couch und hatte meine Hände an seinen Bauch gelegt. Intuitiv. Als ich sie wieder wegnehmen wollte, bat er mich, sie liegen zu lassen, da er so keine Schmerzen hatte. Ich war verblüfft und fragte, was das sei? Am nächsten Tag kam die Antwort. Ich war gerade unterwegs von der Küche ins Wohnzimmer und hatte das Wort „Energietherapie“ im Kopf. „Keine Ahnung ob es das überhaupt gibt…“ Dank Internet fand ich es schnell heraus.