Unentdeckte Kindheits-Traumata bestimmen dein Leben
Kindheits-Traumata bestimmen dein Leben
Traumatisierte Menschen sehnen sich nach Veränderung und haben vieles versucht. Sie kennen sich sehr gut und verzweifeln oft. Das Problem ist, dass sie fühlen, dass etwas nicht stimmt und es doch nicht greifen können. Sie wissen um ihre Emotionalität, können ihr Verhalten aber nicht verändern.
Die Betroffenen werden oftmals nicht ernst genommen und nicht verstanden. Es heißt „stell dich nicht so an“, „irgendwann muss doch mal gut sein“, „du musst auch mal verzeihen können“… Und alles in dir schreit „nein, so geht es nicht!!!“. Doch du hast keine Chance gegen deine Außenwelt anzukommen. Es ist ein Kampf um Würdigung und verstanden werden, den du stetig verlierst.
Hinzu kommt, dass du dir Anerkennung und Liebe wünschst, denn tief in dir drin weißt du, das ist genau das, was dir hilft zu heilen. Somit bist du deinen Gesprächspartnern gegenüber immer höflich und bittest um Verständnis. Du möchtest niemandem zur Last fallen. Möchtest erklären, warum du so handelst, wie du es tust, doch dein Gegenüber versteht nicht, warum du ihm die ganzen Informationen gibst.
Meiner Meinung nach sind Traumata aus der Kindheit die häufigsten Ursachen von psychischen Problemen und sämtlichen Herausforderungen im Alltag. Doch erstaunlicherweise ist ein psychisches Trauma keine Krankheit im Sinne des ICD 10 für psychische Störungen (das von der WHO festgelegte Werk, in dem alle Diagnosen beschrieben sind). Das psychische Trauma wird lediglich der F43 – Reaktion auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen, F62.1 Andauernde Persönlichkeitsänderung nach psychischer Krankheit und F30 – Manische Episode als Ursache zugrunde gelegt.
Trauma – was ist das?
Ein Trauma ist eine schwerwiegende seelische Verletzung, die aus einem oder mehreren Ereignissen resultiert, die als so schlimm wahrgenommen wurden, dass sie nicht verarbeitet werden konnte. Die Folge ist, dass die Seele den verletzten Teil abtrennt, um den Rest zu schützen. Der Mensch verfällt in eine Schockstarre. Er fühlt sich überfordert, machtlos ausgeliefert und ist handlungsunfähig. Es entsteht ein Gefühl von Lebensgefahr, welches ihm Angst macht.
Die Abspaltung des Seelenanteils wird auch als Dissoziation bezeichnet. Du kannst ihn dir vorstellen, wie ein Stück gefrorenes Wasser: Eis. Dieses Eis ist starr. Es kann nicht mehr wie der Rest in Wellen fließen. Das Wasser steht hierbei für deine Emotionen. Solange sie in Bewegung sind, ist alles gut. Wenn sie erstarren, besteht Handlungsbedarf!
Eine traumatische Situation wird vom Menschen als eine Gefahr wahrgenommen. Die normale Reaktion des Körpers bei Gefahren ist entweder Flucht oder Kampf. Nach P. Levine ist eine natürliche Ersatzreaktion zittern, um die überschüssige Energie abzubauen (für Flucht oder Kampf schüttet der Körper Mengen an Adrenalin aus und stellt so Energie zur Verfügung). Wenn der Energieabbau nicht möglich ist, verfällt der Mensch in die Starre und trennt einen Teil der Lebensenergie ab. Lethargie und Motivationslosigkeit ist die Folge.
2 Arten von Traumata
Wichtig zu wissen ist, dass es 2 Arten von Traumata gibt: Das Schocktrauma und das Entwicklungstrauma.
Bei beiden ist gleich, dass Menschen sich nie sicher fühlen und keine Grenze haben. Entweder sind sie gefühllos geworden oder sie haben das Gefühl in jedem Geschehen mittendrin zu sein und die Probleme anderer zu ihren eigenen zu machen. Das liegt daran, dass Teile ihrer Seele abgespalten und im Körper als Eisblöcke angesiedelt sind oder irgendwo in ihrem Energiefeld um den Körper herum schweben.
Eine gesunde Grenze bedeutet, dass ein Mensch auch mit gutem Gewissen „nein“ sagen kann. Ungesunde Grenzen sind entweder zu starr oder nicht vorhanden. D.h. ein „nein“ kommt sehr hart rüber oder kann nicht ausgesprochen werden.
Schocktrauma
Das allseits bekannte Trauma ist das Schocktraum: Es ist ein einzelnes Erlebnis, das zu überwältigend war. Hierzu zählen Unfälle, schwere Erkrankungen, sexuelle Gewalt, der Verlust einer geliebten Person, Jobverlust, Naturkatastrophen, usw. Der traumatisierte Mensch wird gefühllos, spürt innere Leere, Antriebslosigkeit und Hilflosigkeit. Er ist in der Regel nicht in der Lage, sich aus seiner Misere zu befreien, obwohl er will. In der Folge können kleine Erlebnisse, die an die traumatische Situation erinnern Flashbacks und erneutes Aufleben des Traumas auslösen. Somit läuft der Film von früher fälschlicher Weise in der heutigen Situation wieder ab und alle Gefühle sind wieder präsent.
Entwicklungstraumata und Bindungsstörungen im Kindesalter
Entwicklungstraumata
Zu den meist unentdeckten Traumata gehören Entwicklungstaumata. Sie entstehen viel subtiler als ein bewusst erlebtes Schocktrauma. Es sind kleine sich wiederholende Stresssituationen beginnend spätestens nach oder bei der Geburt. Kindheitstraumata entstehen in den Situationen, in denen das Neugeborene Stress empfindet und nicht die nötige Aufmerksamkeit, Sicherheit und Geborgenheit der Bezugsperson spürt.
Die grundlegenden Prägungen des Menschen entstehen in den ersten 3 Lebensjahren. Das ist eine Zeit, wo das Gehirn eines Kleinkindes noch nicht entwickelt ist. Das bedeutet, dass es alles fühlt, aber nicht reflektieren oder verstehen kann.
Gefühlte, wiederkehrende Enttäuschungen und das „im Stich gelassen werden“, führen zu einer instabilen Grundpsyche; Geschaffen durch fehlendes Vertrauen und fehlendes Sicherheitsgefühl.
Kindheitstraumata erhöhen das Risiko von psychischen und physischen Gesundheitsproblemen im Erwachsenalter:
In der Kindheit traumatisierte Menschen geraten bei Herausforderungen schnell aus dem Gleichgewicht. Sie fühlen sich unsicher, überfordert, unter Druck gesetzt. Sie haben bei Extremsituationen das Gefühl, als würde ihnen der Boden unter den Füßen weggerissen werden. Zusätzlich können sie aufgrund des fehlenden Sicherheitsgefühls schlecht entspannen. Die Krux an der Sache ist, dass sie das selber meist nicht bemerken. Sie kennen es nicht anders.
Frühe Entwicklungstraumata trennen Teile der Seele vom Körper ab. So, dass die Menschen nicht in sich und in ihrem Leben ankommen können. Eigentlich ist die gesamte Seele im Körper des Menschen, durchflutet ihn mit Lebensenergie und strahlt über ihn hinaus. Sie füllt das Energiefeld des Menschen und ist damit seine natürliche Grenze und sein Schutz. Der lichtvolle Anker im Brustraum.
Ein seelenerfüllter Mensch hat eine gefestigte Grundpsyche und steht mit beiden Beinen feste im Leben. Er fühlt sich sicher, egal, was um ihn herum passiert. Er trägt Ur-Vertrauen in sich und ist in der Gewissheit, dass es immer eine Lösung geben wird. Dieser Mensch ist neugierig, motiviert und freudig.
Bindungsstörungen
Idealerweise beginnt die Bindung zwischen Mutter und Kind bereits während der Schwangerschaft. Die Mama liebt ihr Kind und freut sich riesig auf es. Ebenso der Papa. Doch manchmal läuft nicht alles nach Plan, die Eltern haben selber emotionale Probleme und sind mehr mit sich beschäftigt als mit dem Kind.
Das worauf es ankommst ist, dem Kind das Gefühl zu vermitteln, dass es geliebt ist und es sich immer auf die Eltern verlassen kann. Ihnen vertrauen kann.
Nach der alten Erziehungslehre wurden Kinder, wenn sie schrien alleine gelassen, damit sie nicht zu verwöhnt werden. Ziel war, dass sie sich selbst beruhigen und aufhören zu schreien. Doch nach Dami Charf, können sich Babys nicht selbst regulieren. Sie brauchen zur Beruhigung den Kontakt zu den Eltern, einen beruhigenden Gesichtsausduck der Mama, eine sanfte Stimme, Körperkontakt. Wenn Kinder aufhörten zu schreien, taten sie das nicht, weil sie sich beruhigt hatten, sondern weil sie aufgegeben hatten. Weil sie erschöpft waren vom Schreien, ohne Hilfe zu bekommen.
Stellen wir uns das mal bildlich vor: Ein Baby empfindet Not, aus welchem Grund auch immer und macht das durch Schreien kenntlich. Seine Not wird ignoriert und nicht ernst genommen. Es wird alleine gelassen. Was macht es wohl mit einem Baby, das auf seine Außenwelt angewiesen ist? Richtig, es fühlt sich hilflos, im Stich gelassen, alleine, ungeliebt. Genauso, wie sich niemand fühlen möchte. Und wenn man sich doch mal so fühlt, will man einfach nur nicht alleine sein.
Geschieht es dem Kind öfters, dass es sich in seiner empfundenen Not, alleine gelassen fühlt, entsteht daraus aller Wahrscheinlichkeit nach, eine Bindungsstörung.
Unsicher gebundene Kinder können erkannt werden durch:
- Ängstlichkeit: Das Kind versucht ständig herauszufinden, was gerade in der Bezugsperson vorgeht und was ihre Bedürfnisse sind, um sich anzupassen. Mit anderen Worten es scannt seine Bezugsperson und die Umgebung ständig ab, um ein nächstes schreckliches Ereignis vorhersehen und angemessen reagieren zu können. Das nimmt so viel Raum ein, dass seine natürliche Neugier abnimmt und es seine Bedürfnisse zurück stellt. Dieses Verhalten prägt das Kind in dem Maße, dass es immer erwartet, dass etwas Negatives geschieht und es nicht zählt, was es selber braucht. Diese Einstellung hält natürlich auch im Erwachsenenalter an, außer das zugrundeliegende Trauma wurde geheilt.
- Paradoxes Verhalten: Die Kinder meiden eine enge Beziehung zur Bezugsperson und beschäftigen sich mit etwas Anderem.
- Rollenumkehr: Kinder schlüpfen in die Rolle der Bezugsperson, versorgen sie und übernehmen die Verantwortung für sie.
- Aggression: Kinder zeigen durch Aggression, dass sie eine Bindung aufbauen möchten.
Bindungsstörungen und Traumata haben einen großen Einfluss auf die Vulnerabilität bzw. Resilienz des Kindes und somit auf die Grundkonstitution der Psyche im Erwachsenenalter.
Eine sichere Bindung zwischen Eltern oder zumindest einer Bezugsperson und dem Kind bedeutet, dass emotionale Wärme und Geborgenheit da sind. Dass das Kind Sicherheit verspürt. Es vertraut darauf, dass seine Bezugsperson(en) wissen, was es braucht und es ihm geben. So entsteht Vertrauen, dass es sich immer auf die Eltern verlassen kann. Ur-Vertrauen bildet sich.
Folgen von Traumata
Traumata versetzen das Gehirn in einen Schockzustand. Sie betäuben das Denken und den Verstand und lassen den Körper regelrecht erstarren. Der Mensch ist bewegungsfaul und die ganze Zeit im Überlebensmodus; unbewusst gestresst und am Kämpfen. Damit ist beispielsweise gemeint, wenn ein Arzt sagt: „Sie haben zu viel Stress!“ Dabei geht es nicht darum, unter Zeitdruck zu leiden. Es geht um innere ungelöste Konflikte.
Die Emotionsregulierung und die Impulskontrolle sowie das logische Denken und die Problemlösefähigkeit sind gestört.
Weiterhin können Traumata zur Dysregulation des Hormonsystems und zur ständigen Aktivität des Sympathikus (Stress-Nerv) führen. Was ebenfalls bedeutet, dass der Entspannungsnerv (Parasympathikus) nicht aktiv ist und somit keine Entspannung erfolgen kann. Mit anderen Worten, es ist schwer möglich zur Ruhe zu kommen und einen freien Kopf zu haben.
Erkennen von Trauma
Alle Traumata haben ein Charakteristikum, das sie verrät: Sie machen sich ständig wieder bemerkbar.
Bei Schocktraumata ist das recht einfach zu erkennen. Es kommen Flashbacks, also Erinnerungen mit den Gefühlen an das Ereignis. Die Person erlebt die traumatisierende Situation erneut.
Entwicklungstaumata und Bindungsstörungen sind nicht so einfach zu erkennen. Da hier quasi eine chronische Entstehung vorliegt, kommen im Alltag immer wieder Situationen vor, die ähnlich sind. Sei es zum Beispiel immer Männer kennenzulernen, die gebunden sind. Oder immer für andere da zu sein und zu helfen, ohne dass ein „Danke“ oder eine Gegenleistung käme. Sei es in jedem Job einen blöden Chef zu haben oder mehrere Autos mit Motorschaden. Alle diese subtilen Ereignisse im Leben, die sich wiederholen, deuten auf ein verborgenes Trauma hin. Genauso das Gefühl nichts auf die Reihe zu bekommen und nicht im Leben anzukommen.
Trauma-Heilung
Bei Schocktraumata ist die Erinnerung anfangs oft verschüttet. Das ist ein Schutzmechanismus. Und auch wenn sich der Traumapatient erinnert, wird die Erinnerung von der Emotion abgespalten sein; die Gefühle sind betäubt. Auch bei Entwicklungstraumata, die das Gehirn noch gar nicht erfassen konnte, sind die Gefühle abgetrennt, jedoch führt dies in der Regel zur Hypersensibilität und Feinfühligkeit.
Da manche Traumata nicht offensichtlich sind, sich aber durch wiederholende unangenehme Alltagssituationen bemerkbar machen, ist es wichtig, dieses Muster zu erkennen. Also zu erkennen, wo deine emotionale Reaktion eigentlich überzogen ist für die aktuelle Situation. Das ist der erste Schritt der Heilung. Wenn es für dich kein offensichtliches Muster gibt, du aber immer wieder an etwas scheiterst oder das Gefühl hast, dich im Kreis zu drehen, besteht die Möglichkeit einen Therapeuten aufzusuchen und ihm davon zu erzählen. Trauma erfahrene Therapeuten erkennen die Muster schnell.
Scheue dich also nicht, bei dem um Hilfe zu bitten, was dich im Alltag nervt. Wie bspw. Beziehungsprobleme (in der Familie, mit dem Partner, mit Freunden), Jobverlust, unerfüllte Herzenswünsche, unglücklich oder ausgelaugt fühlen, jegliche kleinere und größere Krisen und natürlich psychischen Problemen. Alle diese Situationen zeigen deine tiefen Prägungen und sind der Ansatz für Heilung.
Der Heilweg ist einfacher, wenn du vertrauensvolle Hilfe hast. Das heißt, achte gut auf die Wahl deines Therapeuten. Höre auf dein Bauchgefühl! Denn nur, wenn ihr eine vertrauensvolle Basis habt, fühlst du dich sicher und kannst dich öffnen.
Aus meiner Perspektive ist es nicht nötig und bei Entwicklungstraumata und Bindungsstörungen, nicht möglich, das Trauma bewusst zu bearbeiten. Sie können gelöst werden, ohne dass die schlimme Situation nochmal durchlebt werden muss. D.h. über die Veränderung ihrer Energie direkt im Energiefeld.
Heilsam ist das Schmelzen der eingefrorenen Energie und sie wieder in den Körper und den natürlichen Energiefluss zu integrieren. Damit du wieder in dein Gleichgewicht kommst und deine Grenze wahrnehmen kannst. Du spürst Kraft und Sicherheit und findest den Anker in dir. Du kannst zur Ruhe kommen, dich entspannen und neue Lebensenergie tanken. Du wirst unternehmungslustiger, freudiger und alles ist irgendwie leichter.
Zu mir
Mein Name ist Nadine Funk. Durch meine eigene Entwicklung und durch das Studium meiner Mitmenschen konnte ich die inneren Abläufe bei traumatisierenden Ereignissen und ihre Folgen erkennen. Das geistige Heilen zeigte mir einen einfachen und sanften Weg zur Heilung. Wenn du möchtest, gehe ich diesen Weg mit dir.
Seelenverbundene Grüße
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