Gefühl: Wut – Umgang mit Wut
Wut kocht hoch
Wut ist eine Emotion. Das heißt, ein Gefühl in Bewegung.
Sie ist eine mächtige Emotion und hat eine enorme Kraft. Manchmal handeln Menschen impulsiv aus ihrer Wut heraus, weil sie sie nicht kontrollieren können. Die meisten zerstören etwas, flippen aus, schreien, toben. Wut ist eine warme, wenn nicht sogar heiße lebendige Energie. Die Energie von Rage ist ähnlich wie Wut. Allerdings ist sie kalt und eher leblos.
Ursachen von Wut
Wut entsteht, wenn du unterdrückt wirst oder dich unterdrückt fühlst, dich ungerecht behandelt fühlst oder die Ungerechtigkeit in der Welt nicht ertragen kannst. Sie kann sich ebenfalls breitmachen, wenn etwas gegen deine Werte verstößt.
Wut nicht spüren
Es gibt auch Menschen, die, wenn sie Wut empfinden ganz still werden. – Sie schämen sich für dieses Gefühl und wollen vermeiden, dass es jemand mitbekommt. Höchst wahrscheinlich haben sie sich diese Verhaltensweise in der Kindheit antrainiert – unbewusst-. Sie haben als Kind von ihren Eltern oft zu hören bekommen „benimm dich“, „es gibt keinen Grund bockig zu sein“, „musst du immer so einen Aufstand machen?“.
Diese Menschen erscheinen im Erwachsenenalter als ausgeglichen. Sie sind es nach außen hin auch und spüren ihre Wut nicht mehr. Auch wenn jemand seine Wut nicht mehr spürt, ist sie trotzdem da. Sie ist so weit unterdrückt, dass kein rankommen mehr ist; wie ein gestorbener Anteil in dir, den du nicht wirklich wahrnimmst. Aber er blockiert deine Lebneskraft und wirkt weiter. Das verursacht inneren Stress.
Welche ist deine Art Wut zu empfinden?
Du ahnst es schon, beide Arten mit der Wut umzugehen sind auf Dauer nicht gesund. Bei der Zerstörerischen ist es offensichtlich, dass du Schaden anrichtest. Bei der unterdrückten Variante, richtest du hauptsächlich bei dir selber Schaden an, weil du dich blockierst. Du bindest wichtige Lebensenergie, die dir in deinem Leben immer wieder Situationen präsentiert, in denen es menschlich wäre wütend zu sein. Du sie aber nicht spürst. Deine Gefühle sind neutral, du fühlst nichts.
Auswirkungen auf dein Leben
Ich habe es schon angedeutet… Dein Leben oder anders ausgedrückt, deine Seele präsentieren dir immer wieder Situationen, in denen sie dich auf deine Emotionen aufmerksam machen möchten. Du bekommst regelmäßig unschöne Situationen. Seien es bspw. misslingende Dinge, deine Wut kocht sofort hoch, du kannst nicht mehr denken und tust oder sagst Dinge, die dir hinterher leidtun. Oder du triffst Menschen, die dich zur Weißglut treiben. Oder triffst Menschen, die dir deine Wut spiegeln, in dem sie schnell aus der Haut fahren. Du stehst nur daneben und verstehst nicht, warum der andere jetzt anfängt zu toben.
Bei nicht spürbarer Wut, stehst du vielleicht in Situationen da und merkst einfach nur, ich komme nicht voran. Ich stecke in einer Sackgasse. Da ist eine Wand oder eine Leere. Gleichmütigkeit. Anstatt der angemessenen Wut kann sich Hilflosigkeit ausbreiten; oft gepaart mit dahinterliegender Traurigkeit. Ein Gemisch, das schwer zu identifizieren ist. Vielleicht würdest du es auch als depressiv beschreiben.
Diese Kompensationsstrategie ist dadurch entstanden, dass du deine Möglichkeit zur Konfliktbewältigung als Kind nicht leben durftest. Damit meine ich z. B. ausflippen und die Wut über den Körper rauslassen. Aufstampfen, sich schreiend auf die Erde werfen oder ähnliches. Denn über diese körperlichen Reaktionen ist es möglich die Energie der Wut am Fließen zu halten und sie zu verändern. Das würde automatisch geschehen, wenn du dem Geschehen hättest freien Lauf lassen können. Doch wenn du von deinen Eltern bei deiner Form der Emotionsbewältigung unterdrückt wirst und dir keine Alternative angeboten wird, entsteht Hilflosigkeit. Handlungsunfähigkeit. Diese Empfindungen können dann traurig machen. Traurig sein, keine Möglichkeit zu haben. Das wiederum kann in die Starre, sprich ein Gefühl von Lethargie führen.
Das, was ich hier beschreibe sind keineswegs bewusste Prozesse. In der Regel laufen sie als Schutzmechanismen unbewusst ab. Ich habe mit vielen Menschen mitgefühlt; ich sehe und fühle ihre Emotionen, auch dann, wenn sie sie selbst nicht wahrnehmen. Wenn ich die Gefühle im Plausch unter Freunden benenne, ernte ich oft kritische Blicke. Dann wird mir wieder bewusst, dass das, was für mich sonnenklar ist, für den anderen weit weg sein kann. Zeige ich das Verhaltensmuster auf, höre ich oft: „ja, aber das habe ich doch nicht gewusst“ oder „das mache ich doch nicht absichtlich“. Nein, natürlich nicht. Aber macht es das besser? Hier hilft es, sich selbst zu reflektieren und Situationen zu hinterfragen. Sich zu fragen, welches Gefühl hatte ich in dieser Situation. War das angemessen? Wenn nicht, liegt aus der Vergangenheit eine Verletzung dahinter.
An dieser Stelle möchte ich sagen, dass alle Wut, die du je empfunden hast und nicht transformiert wurde in deinem Energiekörper gespeichert ist. Sie ist eine Blockade darin und hindert deine Seele ihre volle Kraft zu entfalten.
Halten wir fest, hinter jedem Umgang mit Wut steckt immer ein Schmerz. Dieser lässt dich so handeln, wie du es tust.
Körperliche und emotionale Symptome
Neben unschönen Situationen und Begegnungen kann Wut sich auch körperlich und emotional bemerkbar machen.
Körperliche Symptome können Bluthochdruck oder Leberprobleme sein. Genauso wie Knochenbrüche oder das verknacksen eines Wirbels. In diesen Momenten entlädt sich Wut über den Körper.
Unterdrückte Wut kann sich als Halsschmerzen oder Nierensteine bemerkbar machen.
Solltest du körperliche Symptome haben, empfehle ich dir die Behandlung des Körpers und die Klärung deiner Emotionen.
Emotion, gutes Stichwort! Denn Wut kann auch empfunden werden als Traurigkeit, Hilflosigkeit, Aggression, Lethargie, fehlende oder überschießende Lebensenergie. Letztere kann sich anfühlen, wie ein Vulkan der aus dir heraus ausbrechen will. Sie ist ein starkes, kaum aushaltbares Gefühl im Bauch- oder Brustraum. Das Gefühl zu platzen.
Wut abbauen
Spürbare Wut
Als ich meiner Mutter erzählte, dass ich einen Blogartikel über Wut schreiben werde, fragte sie mich: „Wenn ich Wut habe, soll ich dann eine Tasse gegen die Wand werfen? Geht es mir dann besser? Hast du einen Tipp für mich?“
Ich musste doch herzhaft lachen! Na ja, das Ding mit der Tasse kann funktionieren, weil du dann eine körperliche Handlung ausübst. Allerdings wirst du dich wahrscheinlich ärgern, wenn es deine Lieblingstasse war oder die Wand Schaden genommen hat. Spätestens, wenn du die Scherben aufkehrst. Ebenso wenig empfehle ich, wenn du wütend auf deinen Chef bist, deiner Wut freien Lauf zu lassen und sie rauszuschreien.
Wut rauslassen durch rausschreien
Aber grundsätzlich ist rausschreien eine gute Idee. Du kannst in der akuten Situation, in der es unangemessen wäre zu explodieren, dir innerlich sagen „Wut ich spüre dich und ich verspreche dir, ich lasse dich raus. Später!“ Dann atmest du tief durch und versuchst den Kopf wieder frei zu bekommen, um einen klaren Gedanken fassen zu können und die Situation zielführend zu beenden.
Sobald du alleine bist, versuche es doch mal mit Wut rausschreien. Ja, ich weiß: Peinlich, wenn das jemand hört! Ein super Lautstärkedämpfer ist ein Kissen vor dem Mund. Einfach ins Kissen schreien! Probier‘ es mal! So lange, bis du innerlich eine Veränderung spürst.
Einen prima Ort dafür, finde ich auch das Auto! So auf der Landstraße, wenn es keiner hört… Ich garantiere dir, je öfter du es tust, desto einfacher und wohltuender wird es!
Wut rauslassen durch körperliche Aktivität – die Kissen-Methode
Eine weitere tolle Methode finde ich die Kissen-Methode. Kennst du nicht? Lernst du jetzt kennen! Nimm‘ dir ein großes dickes Kissen. Lege es auf einen Tisch, auf dein Bett, auf die Couch. Stelle oder setze dich davor und schlage mit beiden Fäusten auf dieses Kissen ein. Ja, anfangs ungewohnt. Jedoch macht es dem Kissen nichts! Mach‘ immer weiter. Nach einer Weile wirst du spüren, wie sich deine Wut verändert. Möglicherweise wechselt sie in Traurigkeit. Mach weiter. So lange, bis du in schallendes Gelächter ausbrichst. Herzlichen Glückwunsch! Du hast deine Wut in positive Lebnesenergie transformiert.
Das geht gut mit körperlicher Betätigung. Du kannst selbstverständlich auch joggen gehen oder jede andere Sportart machen, die dich in Bewegung bringt.
Meditieren
Solltest du es nicht so mit körperlicher Aktivität haben, sind geführte Licht-Meditationen eine gute Wahl. Hierbei solltest du auf dein Gefühl achten. Gefällt dir die Stimme des Sprechers? Gefällt dir die Hintergrundmusik?
Bist du schon vertraut mit meditieren, dann kannst du dich hinsetzen, atmen und zur Ruhe kommen. Fühle deine Wut, geh‘ mit ihr in Kontakt. Frage sie, „warum bist du da? Was möchtest du mir mitteilen? Was brauchst du?“ Wenn du kannst, binde dich in den universellen Energiefluss ein und lass‘ transformierende Heilenergie fließen, auch für die Entstehungsursachen. Denn so kannst du den Schmerz hinter der Wut heilen und dein Wutempfinden auf Dauer beeinflussen. Während der Energiearbeit wird die Energie der Wut verändert: Vom Negativen ins Positive!
Was auch immer du tust, nimm‘ deine Wut im ersten Schritt an anstatt sie zu verdrängen. Sonst wird es nur schwieriger sie zu finden und zu transformieren.
Nicht spürbare Wut
Ich gebe zu, bei nicht spürbarer Wut ist die Veränderung schwieriger. Denn im ersten Schritt musst du erst einmal herausfinden, dass es um Wut geht. Du könntest dazu ein Pendel benutzen oder kinesiologisch testen.
Im zweiten Schritt ist es wichtig, die abgespaltene Emotion zu heilen und zu integrieren.
Das ist am einfachsten mit Energiearbeit: Es ist besonders wichtig, bei der Transformation in die Tiefe zu gehen. Möglicherweise haben ein Schock oder ein Trauma zur Abtrennung geführt. Bei der energetischen Heilarbeit, brauchst du nur so viel nochmal durchleben, wie es für dich zielführend ist: Du kommst von der Starre in die Bewegung. Innere Heilung und Integration geschieht. Bei der Energieheilung werden ebenfalls die Ursachen transformiert. Kreativität und Lebensenergie werden frei. Du kannst diese Kräfte für die schönen Dinge deines Lebens nutzen und deine volle Seelenenergie strahlen lassen.
Was kannst du aus meinen Zeilen für dich mitnehmen? Sind Fragen offengeblieben? Schreibe es mir gerne in die Kommentare.
Zu mir
Ich bin Nadine Funk. Als SeelenHeilerin helfe ich dir, deine Wut zu transformieren und sie als nährende Lebensenergie zu nutzen. Lese mehr über meine Arbeitsweise und ruf mich gerne für Unterstützung an.
Liebe Grüße
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Liebe Nadine, ein großartiger Artikel über eines der wichtigsten und auch „schädlichsten“ Emotionen – wenn sie ungesehen und ungefühlt bleibt vor allem. Du hast die verschiedenen Aspekte und Ebenen toll beschrieben und auch die Möglichkeiten des Lösens. Manchmal denke ich mir schon, wie schade es eigentlich ist, WUT ständig als negativ darzustellen. Wo sie doch so eine enorme Kraft hat, wenn man sie transformieren kann :). Ich finde es super, dass du dich dieser Emotionen so liebevoll annimmst! <3
Herzensgrüße
Corinna
Danke für deine Wertschätzung liebe Corinna!
Liebe Nadine,
Super, so eine klare Auseinandersetzung mit der Wut! Ich durfte als Kind nie richtig wütend werden, das gehörte sich nicht. Ich wurde es erst wieder mit meinen eigenen Kindern…das macht es nicht unbedingt besser. 😉 Aber ich lerne sie zu integrieren. Danke dir! Liebe Grüße Celine
Danke für deine Offenheit liebe Celine! Ich wünsche dir spielerische Freude beim Integrieren deiner Wut! Sie kann so eine wundervoll kraftvolle Lebensenergie sein, wenn sie sich wandeln darf. Liebe Grüße zu dir nach Österreich.
Das ist ein ganz wunderbarer Artikel. Wut ist tatsächlich oft ein Thema. Ich kenne einige Menschen die aufgrund ihrer nach innen gerichteten Aggression und Wut an Depressionen leiden. Mit deinen Tipps kommt man aus dieser Fälle heraus.
Die ins Kissen-Brüllt oder – schlag-Methode hab ich meinem Sohn damals auch beigebracht als er klein war. Funktioniert sogar für Kinder 👍
Ich danke dir, dass du mit diesem Artikel raus gehst. Das ist so unglaublich wertvoll!
Herzlichen Dank für deine Wertschätzung!!!
Klasse, dass dein Sohn die Methoden für Kinder erprobt hat und du als Mama feststellen konntest, dass es funktioniert! 🙂 Freu!
Das ist ein sehr interessanter Beitrag, weil ich meinen gelegentlichen Unmut gern durch körperliche Aktivität abbaue. Tai Chi war zu entspannt für mich, mit Escrima und Boxen gegen Schlagpolster fühle ich mich wesentlich besser. Wut und Ärger sind vielleicht gerade bei Frauen wenig akzeptierte Gefühle, umso interessanter finde ich eben deinen Beitrag dazu und würde gern mehr dazu wissen!
Liebe Emma, ich freue mich sehr, dass dir mein Beitrag gefällt! Ja, wir Frauen wurden oft dazu erzogen das „brave Mädchen“ zu sein und dazu gehören keine Gefühlsausbrüche. Oder wir haben gemerkt, dass Mama eh schon überfordert ist und haben uns freiwillig zurück genommen, um nicht noch mehr Stress auszulösen. Alles in allem finde ich es wichtig, dass wir Frauen heute zu unseren Gefühlen stehen und auch wild sein dürfen und sind. Uns ausleben! Ich finde es klasse, dass du boxt! Da wird Kraft frei. Du schreibst, du würdest gerne mehr wissen? Was möchtest du wissen?
Liebe Nadine,
dies ist ein sehr wertvoller Beitrag von dir, in einer Zeit in der sich immer häufiger Wut in der Gesellschaft zeigt, mit all seinen Facetten der Entladung. Es wäre wünschenswert, wenn die Menschen, die Wut in sich tragen, genauer hinschauen würden und sich mit ihren Emotionen auseinandersetzen, statt unkontrolliert zu handeln. Vielen Dank für deinen Beitrag.
Ich wünsche mir sehr, dass ich diesen Menschen mit meinem Blogartikel Möglichkeiten bieten kann, ihre Wut in positive Lebensenergie zu wandeln und für die Erreichung ihrer Ziele und Wünsche einzusetzen. Von Herzen Danke für dein Feedback liebe Sonja.
Liebe Nadine,
wow, was für ein beeindruckender Artikel über diese starke Emotion. Ich habe wieder viel mitnehmen können. Danke und weiter so!!!
Ich freue mich sehr, dass du viel mitnehmen konntest liebe Anneke. 🙂 Der Nächste ist schon im werden. Liebe Grüße in den Norden.
Liebe Nadine,
Die Wut ist auch ein Thema von mir. Danke für diesen ausführlichen Blog-Beitrag. Ich kann mir dort einiges herausziehen.
Ich habe das Schreien ins Kopfkissen ausprobiert, funktioniert prima. Ebenso habe ich mit meinen Kindern im See unter Wasser schreiend der Wut Raum gegeben.
Herzliche Grüße, Regina
Liebe Regina, wie wunderbar, dass du und deine Kinder es gleich ausprobiert haben. Ich freue mich riesig, euch inspiriert zu haben. Danke fürs Annehmen!!!
So gut erklärt, da bleiben keine Fragen offen!
Leider wird Wut so oft unterdrückt und gerade auch bei Kindern nicht zugelassen! Wie gut, wenn sie ausgedrückt und in gutem Rahmen aus-gelebt werden kann, dafür sind deine Beispiele klasse!
Herzliche Grüße!
Manja
Lieben Dank Manja! Wenn Kinder ihre Wut nicht ausleben, kann das blöde Folgen haben… Ich wünsche mir sehr, dass viele Eltern die Möglichkeiten für sich und ihre Kinder nutzen.